Die Feier der Osternacht ist das höchste
christliche Fest des Jahres. Nach der Trauer in der Karwoche über den Tod Jesu
auf dem Kreuz versammeln sich die Gläubigen und feiern seine Auferstehung.
Je nach Brauch werden am frühen Abend, in der
Nacht oder in den frühen Morgenstunden vor der Kirche Holzfeuer entfacht und
gesegnet. Der Priester entzündet daran die Osterkerze. Dann trägt er sie in die
dunkle Kirche. Dabei singt er dreimal: "Christus das Licht". Die versammelte
Gemeinde antwortet: "Dank sei Gott". An der Osterkerze werden die Kerzen der
Menschen entzündet. Im hell erstrahlenden Kirchenraum verkündet der Priester die
Botschaft von der Auferstehung Christi: "Jesus hat den Tod besiegt. Er lebt und
hat damit auch uns erlöst." In den Lesungen geht es um die Erschaffung der Welt
und die Errettung des Volkes Israel aus Ägypten. Das Evangelium berichtet von
der Auferstehung Jesu. Nach der Predigt wird das Taufversprechen erneuert. Einst
haben es Eltern und Paten bei der Taufe stellvertretend gesprochen. Der Priester
fragt die Gläubigen, ob sie an Gott den Vater, Sohn und Heiligen Geist glauben.
Sie antworten dreimal mit "Ja". Der Priester taucht die brennende Osterkerze ins
Taufwasser und segnet es. Danach besprengt er damit die Gläubigen. Mancherorts
folgt eine Taufe. In der abschließenden Eucharistiefeier lädt Gott zu seinem
Gastmahl ein.
Quelle: Dialog 4/1998"
Stichwort
"Speisensegnung"
Speisensegnungen sind seit tausend Jahren am
Ostersonntag Tradition. Gesegnet werden an diesem Tag vor allem Eier, aber auch
Butter und Brot, Fleisch - wie etwa das Osterlamm, aber auch anderes wie Milch
und Honig.
Besondere Bedeutung hat in dieser Speisenreihe
eindeutig das Osterei - das als Symbol für das Leben gilt. Dass neben Fleisch
vor allem auch Eier, Käse und Butter gesegnet werden, ist darauf zurückzuführen,
dass früher in der strengen Fastenzeit , der Genuss von Fleisch aber genauso der
von Eiern und Käse verboten war. Beim Ostermahl wurden diese Speisen zum Ersten
mal nach langen Wochen wieder konsumiert, was ihnen einen besonderen Charakter
verlieh, und den Wunsch in den Menschen. aufkommen ließ, dieses Besondere durch
eine Segnung zu unterstreichen.
Mit diesem ersten üppigen Mahl zu Hause, verbanden die Menschen auch viele
abergläubische Vorstellungen; es galt als Schutz für die ganze Familie, dieses
Mahl gemeinsam einzunehmen.
Ich glaube an die
Auferstehung der Toten.
Ein bloßes Lippenbekenntnis?
Diesen Satz bekennen wir bei jeder Feier der
Sonntagsmesse. Dieser Satz gehört zum Bekenntnis vor der Taufe eines Menschen.
Aber spielt dieser Satz eine Rolle in unserem Leben, in unserem Alltag?
Wenn wir den regelmäßig erscheinenden Untersuchungen und Umfragen Beachtung
schenken, dann glaubt nur mehr ein verschwindend kleiner Teil, selbst der
Kirchgeher unter den Christen, an diese Tatsache. Wie sollte sie da eine Rolle
in unserem Leben spielen?
Wer heute nach Rom fährt kann zum Teil beeindruckende Überreste antiker Bauten
sehen. Das Kolosseum, der Zirkus Maximus – dessen selbst heute unansehnliche
Reste seine einstige Größe erahnen lassen. Die Überreste des Zirkus des Domitian,
wo sich heute die Piazza Navona erstreckt und den Zirkus des Nero, von dem jetzt
nur mehr ein Obelisk erhalten ist. An all diesen Stätten fanden Spiele zur
Unterhaltung des Volkes statt. Wagenrennen, Wettkämpfe und Hinrichtungen, bei
denen unzählige Menschen einen oft grausamen Tod fanden. Der Unterhaltungswert
dieser Veranstaltungen mag heute angezweifelt werden, aber die Menschen damals
hat das begeistert. Wenn andere um ihr Leben bettelten, um Gnade winselten oder
mit letzter Kraft vergeblich versuchten ihrem grausigen Schicksal zu entkommen.
Ab dem Jahr 64 (dem Brand Roms) wurden auch massenweise Christen hingerichtet.
Ihre Art in den Tod zu gehen hat aber den Unterhaltungswert der Schauspiele
erheblich gedämpft. Anstatt davonzulaufen oder vor Angst zu schreien sind sie
beherrscht, oft sogar Jubellieder singend in den Tod gegangen. Das ließ die
Menschen damals aufmerken. Was gab den Christen die Kraft so ganz anders dem Tod
zu begegnen? In einer Weise, dass sich viele sagten, das möchte ich auch können?
Es war die gelebte Überzeugung, das sichere Wissen, dass es die Auferstehung der
Toten gibt, das ewige Leben. Eine Tatsache, die nicht nur das „happy end“ für
Jesus nach einem schmerzlichen Leiden und einem schmählichen Tod ist, sondern
eine Realität an der auch jeder Getaufte Anteil hat. Dieses Wissen, diese
Glaubenserfahrung und diese Überzeugung gaben den ersten christlichen Märtyrern
und geben auch den Glaubenszeugen heute die Kraft mit Ruhe, ja sogar Freude in
den Tod zu gehen. Ich werde für immer bei Jesus sein, in einem Leben, das keinen
Tod, keine Schmerzen und keine Krankheit, keine Not und kein Leiden kennt.
Das wird gleichfalls bei einem Besuch in den Katakomben deutlich,
Begräbnisstätten außerhalb der Stadt Rom, wo auch viele Christen begraben
wurden: Seltsam, aber dieser Ort des Todes ist ein großes Zeichen des Lebens.
Hier sind die Wurzeln einer Christenheit sichtbar, die den Glauben derer
berühren lassen, „die ihr irdisches Leben nicht festhielten bis hinein in den
Tod.“ (Offb 12,11)
Ich glaube an die Auferstehung der Toten. Diesen Satz werden wir bei der
jährlichen Tauferneuerung in der Osternacht wieder bekennen. Ein bloßes
Lippenbekenntnis? Eine Antwort die einfach automatisch heruntergesagt wird? Oder
gelebte Überzeugung. Unsere Sicherheit, unsere Gewissheit, dass es die
Auferstehung, das ewige Leben auch für mich gibt kommt aus einer gelebten
persönlichen Beziehung zu Jesus Christus, den Sieger über den Tod. Hilfen diese
Beziehung zu Jesus in der Gemeinschaft der Kirche zu lernen und zu leben gibt es
viele. Fragen sie nach in unserer Pfarre.
Text wurde zur
Verfügung gestellt von:
Amt für Öffentlichkeitsarbeit
und Kommunikation
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