Gedanken zur Osterzeit

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Ostern

In unseren Breiten wird das Osterfest traditionell am 1. Sonntag nach dem 1. Frühlingsvollmond gefeiert. Das ist auch der Grund dafür, warum Ostern nicht jedes Jahr am selben Datum stattfindet.

Speziell zu Ostern selbst geht es um die Erfahrung, die einige wenige gemacht haben, und die für alle anderen heilbringend ist, aber nur schwer begreifbar gemacht werden kann. In der Woche, die zwischen dem Palmsonntag und dem Ostersonntag liegt, feiern wir die zentralen Ereignisse, die unsere Religion begründeten.

Das österliche Triduum

Das "österliche Triduum" sind die heiligen drei Tage, an denen die Kirche das Fest von Leiden, Tod und Auferstehung feiert: Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag.

Am Karfreitag wird die Passion und der Tod Jesu feierlich bedacht; der einzige Gottesdienst an diesem Tag ist die "Feier von Leiden und Tod Jesu"; dann der Karsamstag, an dem wir beim Grab Jesu beten. An diesem Tag ist in der Kirche keine Liturgiefeier, nur das Stundengebet. Und darauf folgt der Festtag der Auferstehung, der Ostersonntag. Am Abend des Karsamstags oder am Sonntagmorgen vor Sonnenaufgang versammeln wir uns in der Kirche und feiern den Sieg Jesu über den Tod. Christus hat den Tod besiegt und für uns das Leben neu geschaffen.

Die Feier der Osternacht

Die Feier der Osternacht ist das höchste christliche Fest des Jahres. Nach der Trauer in der Karwoche über den Tod Jesu auf dem Kreuz versammeln sich die Gläubigen und feiern seine Auferstehung.

Je nach Brauch werden am frühen Abend, in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden vor der Kirche Holzfeuer entfacht und gesegnet. Der Priester entzündet daran die Osterkerze. Dann trägt er sie in die dunkle Kirche. Dabei singt er dreimal: "Christus das Licht". Die versammelte Gemeinde antwortet: "Dank sei Gott". An der Osterkerze werden die Kerzen der Menschen entzündet. Im hell erstrahlenden Kirchenraum verkündet der Priester die Botschaft von der Auferstehung Christi: "Jesus hat den Tod besiegt. Er lebt und hat damit auch uns erlöst." In den Lesungen geht es um die Erschaffung der Welt und die Errettung des Volkes Israel aus Ägypten. Das Evangelium berichtet von der Auferstehung Jesu. Nach der Predigt wird das Taufversprechen erneuert. Einst haben es Eltern und Paten bei der Taufe stellvertretend gesprochen. Der Priester fragt die Gläubigen, ob sie an Gott den Vater, Sohn und Heiligen Geist glauben. Sie antworten dreimal mit "Ja". Der Priester taucht die brennende Osterkerze ins Taufwasser und segnet es. Danach besprengt er damit die Gläubigen. Mancherorts folgt eine Taufe. In der abschließenden Eucharistiefeier lädt Gott zu seinem Gastmahl ein.

Quelle: Dialog 4/1998"

Stichwort "Speisensegnung"

Speisensegnungen sind seit tausend Jahren am Ostersonntag Tradition. Gesegnet werden an diesem Tag vor allem Eier, aber auch Butter und Brot, Fleisch - wie etwa das Osterlamm, aber auch anderes wie Milch und Honig.

Besondere Bedeutung hat in dieser Speisenreihe eindeutig das Osterei - das als Symbol für das Leben gilt. Dass neben Fleisch vor allem auch Eier, Käse und Butter gesegnet werden, ist darauf zurückzuführen, dass früher in der strengen Fastenzeit , der Genuss von Fleisch aber genauso der von Eiern und Käse verboten war. Beim Ostermahl wurden diese Speisen zum Ersten mal nach langen Wochen wieder konsumiert, was ihnen einen besonderen Charakter verlieh, und den Wunsch in den Menschen. aufkommen ließ, dieses Besondere durch eine Segnung zu unterstreichen.

Mit diesem ersten üppigen Mahl zu Hause, verbanden die Menschen auch viele abergläubische Vorstellungen; es galt als Schutz für die ganze Familie, dieses Mahl gemeinsam einzunehmen.

Ich glaube an die Auferstehung der Toten.

Ein bloßes Lippenbekenntnis?

Diesen Satz bekennen wir bei jeder Feier der Sonntagsmesse. Dieser Satz gehört zum Bekenntnis vor der Taufe eines Menschen. Aber spielt dieser Satz eine Rolle in unserem Leben, in unserem Alltag?

Wenn wir den regelmäßig erscheinenden Untersuchungen und Umfragen Beachtung schenken, dann glaubt nur mehr ein verschwindend kleiner Teil, selbst der Kirchgeher unter den Christen, an diese Tatsache. Wie sollte sie da eine Rolle in unserem Leben spielen?

Wer heute nach Rom fährt kann zum Teil beeindruckende Überreste antiker Bauten sehen. Das Kolosseum, der Zirkus Maximus – dessen selbst heute unansehnliche Reste seine einstige Größe erahnen lassen. Die Überreste des Zirkus des Domitian, wo sich heute die Piazza Navona erstreckt und den Zirkus des Nero, von dem jetzt nur mehr ein Obelisk erhalten ist. An all diesen Stätten fanden Spiele zur Unterhaltung des Volkes statt. Wagenrennen, Wettkämpfe und Hinrichtungen, bei denen unzählige Menschen einen oft grausamen Tod fanden. Der Unterhaltungswert dieser Veranstaltungen mag heute angezweifelt werden, aber die Menschen damals hat das begeistert. Wenn andere um ihr Leben bettelten, um Gnade winselten oder mit letzter Kraft vergeblich versuchten ihrem grausigen Schicksal zu entkommen.

Ab dem Jahr 64 (dem Brand Roms) wurden auch massenweise Christen hingerichtet. Ihre Art in den Tod zu gehen hat aber den Unterhaltungswert der Schauspiele erheblich gedämpft. Anstatt davonzulaufen oder vor Angst zu schreien sind sie beherrscht, oft sogar Jubellieder singend in den Tod gegangen. Das ließ die Menschen damals aufmerken. Was gab den Christen die Kraft so ganz anders dem Tod zu begegnen? In einer Weise, dass sich viele sagten, das möchte ich auch können?

Es war die gelebte Überzeugung, das sichere Wissen, dass es die Auferstehung der Toten gibt, das ewige Leben. Eine Tatsache, die nicht nur das „happy end“ für Jesus nach einem schmerzlichen Leiden und einem schmählichen Tod ist, sondern eine Realität an der auch jeder Getaufte Anteil hat. Dieses Wissen, diese Glaubenserfahrung und diese Überzeugung gaben den ersten christlichen Märtyrern und geben auch den Glaubenszeugen heute die Kraft mit Ruhe, ja sogar Freude in den Tod zu gehen. Ich werde für immer bei Jesus sein, in einem Leben, das keinen Tod, keine Schmerzen und keine Krankheit, keine Not und kein Leiden kennt.

Das wird gleichfalls bei einem Besuch in den Katakomben deutlich, Begräbnisstätten außerhalb der Stadt Rom, wo auch viele Christen begraben wurden: Seltsam, aber dieser Ort des Todes ist ein großes Zeichen des Lebens. Hier sind die Wurzeln einer Christenheit sichtbar, die den Glauben derer berühren lassen, „die ihr irdisches Leben nicht festhielten bis hinein in den Tod.“ (Offb 12,11)

Ich glaube an die Auferstehung der Toten. Diesen Satz werden wir bei der jährlichen Tauferneuerung in der Osternacht wieder bekennen. Ein bloßes Lippenbekenntnis? Eine Antwort die einfach automatisch heruntergesagt wird? Oder gelebte Überzeugung. Unsere Sicherheit, unsere Gewissheit, dass es die Auferstehung, das ewige Leben auch für mich gibt kommt aus einer gelebten persönlichen Beziehung zu Jesus Christus, den Sieger über den Tod. Hilfen diese Beziehung zu Jesus in der Gemeinschaft der Kirche zu lernen und zu leben gibt es viele. Fragen sie nach in unserer Pfarre.

 

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Amt für Öffentlichkeitsarbeit

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